Die Vorzüge eines Pultdachs

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Fast noch ein Geheimtipp: Pultdächer sorgen für großzügigen Wohnraumgewinn im Oberstübchen, helfen beim Energiesparen – und sehen gut aus.

Der Name für diese im Einzelhausbau noch eher untypische Dachform leitet sich vom Schreibpult her, einem Tisch oder Stehtisch mit schräger Arbeitsplatte. Das klassische Pultdach hat nur eine einzige Dachebene, die ohne Knick von der Traufe bis zum First reicht. Mit der Renaissance des Bauhausstils wurde diese Form auch für Einfamilienhäuser interessant. Fans der schlichten Architektur der 1920er/1930er Jahre finden im Pultdach nämlich eine ebenso moderne, aber zwischen Sattel- und Walmdachhäusern gefälliger anmutende Alternative zum typischen Bauhaus-Flachdach.

20 Prozent mehr Wohnfläche

Wegen der steigenden Nachfrage hat fast jeder große Hausanbieter mittlerweile einen pultbedachten Haustyp im Angebot. Die knicklosen Schrägen sind nicht nur eine optische Besonderheit, sie haben auch bauliche Vorteile: Pultbedachte Häuser bieten bei gleicher Grundfläche rund 20 Prozent mehr Wohnfläche als Häuser mit Satteldach. Je nach Ausrichtung und Neigung ermöglicht die Pultform eine zweite Wohnebene mit voller Stellhöhe für Schränke oder Regale, ohne dass das Dach allzu hoch ragt.

Bei einer geringen Dachneigung und einem hohen sogenannten Kniestock ergibt sich auch im Traufenbereich des Obergeschosses eine voll nutzbare Raumhöhe. Der so gewonnene Platz kann gut für kreative Gestaltungsvarianten genutzt werden, etwa für einen firsthohen Raum mit offener Galerie oder mit einem Balkon auf der Firstseite des Gebäudes.

Schön versetzt

Eine beliebte Alternative zur Urform mit nur einer Ebene sind mehrere versetzt angeordnete Pultdächer. Die versetzte Bauweise setzt architektonische Akzente, und wird in bestehenden Siedlungen mit Satteldachhäusern unter Umständen auch eher genehmigt. Wird die Wand zwischen den beiden Dachfirsten mit einem Fensterband versehen, ergibt sich zusätzlich ein ganz besonderer Tageslichteinfall.

Günstig, energiesparend, vielseitig

Auch finanziell können sich Pultdächer lohnen, denn sie sind – gerade bei größeren Konstruktionen – günstiger als Satteldächer. Und nicht zuletzt bewähren sie sich als Montagefläche für Solarzellen. Wie vielseitig sich Pultdächer einsetzen lassen, zeigen die Beispielhäuser in der Galerie.

Pultdächer sind ideal für die Nutzung von Sonnenenergie. Ihre recht große Dachfläche eignet sich bestens für die Montage von Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung oder von Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung. Voraussetzung ist natürlich, dass die Dachfläche nach Süden ausgerichtet ist. Eine Photovoltaikanlage erwirtschaftet den besten Ertrag bei einer Dachneigung von ca. 30 Grad, eine Solarthermieanlage bei einer Dachneigung von ca. 45 Grad. Generell sollte für die Sonnenenergienutzung die Neigung nicht unter 15 Grad liegen, da die Flächen mit den Solarzellen sonst regelmäßig von Laub, Staub und anderen Verunreinigungen gesäubert werden müssen.

Header Foto: Fertighaus Weiss