Das bringt eine ergonomische Küche

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Ergonomische, durchdacht gestaltete Küchen machen keinen Stress. Da sitzt jeder Handgriff. Foto: Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK)
Ergonomische, durchdacht gestaltete Küchen machen keinen Stress. Da sitzt jeder Handgriff. Foto: Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK)

Lagerhaltung, Kochen, Abwaschen – eine Küche muss vielen Anforderungen gerecht werden. Nicht nur aus Bequemlichkeit, auch aus ergonomischer Sicht, sollte sie gut geplant werden.

Die Anzahl der Wege und Tätigkeiten am Arbeitsplatz Küche wird von den meisten Menschen unterschätzt. Dabei ist die körperliche Belastung durch vielfaches Stoppen, Bücken, Strecken und Beschleunigen sehr hoch. Damit das keine Rückenschmerzen verursacht, muss die Ergonomie in der Küche stimmen. Um die körperliche Belastung so gering wie möglich zu halten, optimiert man am besten die Arbeitsabläufe – z.B. indem man für bestimmte Tätigkeiten eigene Arbeitszonen einplant.

Arbeitshöhen und Stauräume

Arbeitshöhen sollten immer der Körpergröße angepasst werden. Für unterschiedliche Tätigkeiten können die optimalen Höhen unterschiedlich sein, so kann der Kochbereich niedriger, die Spüle höher als der normale Arbeitsbereich eingebaut werden. Mit höhenverstellbaren Unter- und Oberschränken und Dunstabzügen vermeiden Sie, schwere Teile über Schulterhöhe heben zu müssen. Das entlastet Schultergelenke und Wirbelsäule. Selbst Kochfelder und Spülen lassen sich heute auf Tastendruck stufenlos verstellen.

 Durchdachte Auszugssysteme vergrößern den Stauraum. Foto: Beckermann
Durchdachte Auszugssysteme vergrößern den Stauraum. Foto: Beckermann

Weil langes Stehen anstrengt, sollte überdies ein Sitzarbeitsplatz in der Höhe von 65 bis 75 Zentimetern eingeplant werden. Vermeiden Sie auf jeden Fall, den Rücken für eine längere Zeit um 20 Grad oder mehr zu beugen, sonst drohen Verspannungen.

Staugüter, die oft benötigt werden, bringen Sie idealerweise direkt am jeweiligen Arbeitsbereich unter. Vollauszüge, die sich komplett aus dem Schrank rollen lassen, vergrößern geschickt die Lagerfläche. Und die kann nun mal nicht groß genug sein.

Küchenformen und Zonenplanung

Planungsprofis unterscheiden sechs Grundformen von Küchen: ein- und zweizeilige Küchen, Küchen in L-, U- und G-Form sowie Küchen mit freistehender Arbeitsinsel. Küchen, die als reine Arbeitsräume genutzt werden, sollten 8 bis 10 Quadratmeter groß sein, Küchen mit Essplatz 12 und Wohnküchen 15 Quadratmeter haben. Um sich gut darin bewegen zu können, raten Experten zu einem Abstand von mindestens 120 Zentimetern zwischen den Küchenzeilen. Die Hauptarbeitsfläche, die sich meist zwischen Spüle und Herd befindet, sollte mindestens 90 cm breit sein.

Zur Optimierung der Arbeitsabläufe in der Küche hat die Firma Blum das „Dynamic Space“-Modell konzipiert. Es zeigt sinnvolle, ergonomische Wege zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen und basiert auf fünf Zonen: Bevorraten, Aufbewahren, Spülen, Vorbereiten und Kochen/Backen. Rechtshänder sollten die Zonen im Uhrzeigersinn planen, Linkshänder von rechts nach links. Das System lässt sich auf alle Küchentypen anwenden. So wird der Raum optimal genutzt und die Bewegungsqualität durch deutlich reduzierte Arbeitswege und -zeiten erhöht. Um schnellstmöglich und bequem an die Staugüter zu kommen, müssen diese in der richtigen „Abteilung“ aufbewahrt werden.