Ein Baum mit Baumhaus: Das klingt nach Abenteuern, Sommernächten im Schlafsack und einem Reich, zu dem Eltern nur Zugang haben, wenn die Kinder die Strickleiter hinunterlassen. Wer mit dem Gedanken spielt, seinem Nachwuchs den Traum vom Baumhaus zu erfüllen – oder einfach einen Teil seiner eigenen Kindheit nachzuholen –, muss sich zunächst einige zentrale Fragen stellen.
Bietet mein Garten überhaupt die Voraussetzungen für ein Baumhaus? Welcher Baum ist geeignet? Wie montiert man so ein Haus korrekt im und am Baum? Welche Sicherheitsaspekte gibt es noch? Auf den kommenden Seiten geben wir Ihnen zu diesen Themen einen fundierten Überblick. Am Ende der Lektüre werden Sie für sich die Frage „Baumhaus: ja oder nein?“ beantworten können.
Eine Frage der Halterung
Kein Baumhaus ist wie das andere. Sie unterscheiden sich in Größe, Ausstattung, Material – und wie sie am Baum befestigt sind. Wir stellen hier die drei gängigsten Methoden vor.
Genehmigung, Kosten, Zeitaufwand
Diese Fragen sollten Sie sich bei der Planung unbedingt vorab stellen!
1. Brauche ich eine Baugenehmigung?
Ein Baumhaus, in dem niemand wohnt und das zum Spielen da ist, braucht – in der Regel – keine Genehmigung durch die örtlichen Behörden. In Deutschland gibt es jedoch keine bundesweit einheitlichen Bauverordnungen. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und fragen Sie bei Ihrem Amt nach.
2. Was kostet so ein Haus?
Der Preis für ein Baumhaus unterscheidet sich nach dessen Beschaffenheit. Wer sich bescheiden gibt und als Heimwerker alles selbst macht, ist bereits für 2.000 Euro dabei.
Wer jedoch dem Wort „Haus“ in „Baumhaus“ zu besonderer Ehre verhelfen will, kann auch locker 40.000 Euro ausgeben. Wärmedämmung, Fensterscheiben, Elektroanschluss und Heizung sind bei diesem DIY-Preis freilich mit einkalkuliert.
Wer sich ein Baumhaus vom Profi bauen und montieren lassen will, muss mit den doppelten bis dreifachen Kosten rechnen, es spart aber erheblich Zeit.
3. Wie lange dauert der Bau?
Auch die Antwort hierauf hängt davon ab, wie groß das Baumhaus werden soll – und wie viele Hände mit anpacken. Auf die Idee, so etwas alleine zu bauen, kommt ja hoffentlich niemand!
Bei kleineren Häusern sind zwei Hobby-Handwerker mindestens vier Wochenenden beschäftigt. Größere Vorhaben können auch um die 20 Wochenenden Zeit benötigen, bis das Spielhaus gebaut ist. Fachleute hingegen haben nicht nur am Wochenende Zeit und sind auch sonst schneller: Sie brauchen etwa ein bis drei Wochen.
Je höher man steigt, desto tiefer kann man fallen
Ein stabiles Haus auf dem Boden zu bauen, ist bereits schwierig. Die Befestigung in der Höhe macht ein Baumhaus noch komplizierter. Wir geben Ihnen ein kleines bisschen Bauanleitung: Hier lesen Sie, worauf bei Material, Positionierung und weiteren Aspekten unbedingt geachtet werden muss.
1) Zentrale Position
Wer sein Baumhaus aufhängt oder auf Balken am Stamm befestigt, muss das Gewicht gleichmäßig in der Mitte verteilen. Ansonsten droht der Baum, überbelastet zu werden.
2) Höhe
Je weiter oben sich das Haus befindet, desto tiefer kann man von der Leiter fallen! Deshalb sollte die Höhe – wenn überhaupt – maximal zwei Meter betragen. Oder man behilft sich wie in der Grafik mit mehreren Ebenen.
1) Altes Holz recyceln
Altholz zu verwenden, ist nachhaltig. Es eignet sich unter anderem fürs Geländer. Bei tragenden Bauteilen aber auf neues Holz setzen!
2) Tragende Bauteile
Hierfür im Baumarkt nach stabilem Holz fragen, das sich für außen eignet.
3) Fichtenholz als Tipp
Aufgrund seiner Eigenschaften und seines günstigen Preises ist Fichtenholz als Baumaterial gerade sehr beliebt.
4) Edelstahl
Verwendetes Metall, also zum Beispiel Schrauben und Profile, sollte aus Edelstahl gefertigt sein. Das Material rostet nicht!
1) Hohes Geländer
Ein Geländer ist in luftiger Höhe ein absolutes Muss! Damit es Ihre Kinder wirklich schützt, sollte es mindestens 70 Zentimeter hoch sein und die Geländerstäbe maximal zehn Zentimeter voneinander entfernt stehen.
2) Passender Zugang
A) Strickleiter
Sie besteht aus Seilen und Sprossen. Es braucht Geschick, um sie zu erklimmen.
B) Steigleiter
Sie führt ebenfalls sehr steil hinauf, steht aber fest.
C) Treppe Nummer sicher
Eine Treppe ist weniger steil und verfügt über mindestens ein Geländer.
3) Holz wetterfest machen
Damit das Holz stabil bleibt, sollte man es gegen die Witterung präparieren. Denn Regen, Kälte und Hitze setzen ihm stark zu. Lack versiegelt die Oberflächen, Holzöl hingegen dringt ins Holz ein und versiegelt seine Poren. Eine Lasur dringt ebenfalls ins Material ein, kann aber zusätzlich die Oberfläche färben.
Foto oben/ Header: iStock