Wärmepumpen: Förderung, Checkliste und Fakten

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Sie versorgen uns mit Leben und können uns Wärme spenden: Erde, Wasser und Luft. Mit der Wärmepumpe haben sie ihren großen Auftritt in Sachen Energieerzeugung. Und helfen dabei, dass die Energiewende gelingen kann.

Diese Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen gibt es

1) Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist wichtigster Ansprechpartner bei der Vergabe von Förderungen. Im Rahmen der Bundes­förderung für energieeffiziente Gebäude vergibt es verschiedene Arten von Zuschüssen für die Anschaffung einer Wärmepumpe. bafa.de

2) Die KfW Bankengruppe vergibt zinsgünstige Kredite und zum Teil Zuschüsse. Diese Hilfen können oft mit den Zuschüssen der BAFA kombiniert werden. kfw.de

3) Auf Landesebene gibt es ebenfalls verschiedene Förderprogramme. Diese sind zum Teil allerdings zeitlich sehr begrenzt. Für weitere Informationen ist es ratsam, einen Fachmann vor Ort zu kontaktieren.

Was Sie bei der Anschaffung einer Wärmepumpe beachten sollten

Unsere Checkliste hilft Ihnen Schritt für Schritt mehr Klarheit bei der Planung einer Wärmepumpe zu gewinnen. Machen Sie den Test und beantworten Sie für sich die folgenden Fragen:

1. Voraussetzungen
a) Ist meine Wohnung ausreichend gedämmt?
b) 
Verfüge ich über eine passende Heizung?
c) 
Ist das Grundstück für eine Wärmepumpe geeignet und welche Auflagen und Vorschriften gibt es?

2. Planung
a) Wäre eine Wärmepumpe effizient genug?
b) 
Ist die Wärmequelle groß genug geplant?
c) 
Weiß ich, welche Wärmepumpe zu mir passt?
d) 
Benötigt meine Wärmepumpe sogenannte Inverttechnik, sodass sie an warmen Tagen energiesparend läuft?
e) 
Wünsche ich eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion für den Sommer?
f) Möchte ich einen Wärmemengenzähler einbauen?
g) 
Kann meine Wärmepumpe intelligente Stromnetze einbinden (Smart Grid ready)?
h) 
Ist die Einbindung einer Photovoltaikanlage möglich?

2a. Planung (Geothermie)
a) Verwende ich Erdkollektoren oder eine Sonde?
b) 
Sind notwendige Baugenehmigungen vorhanden?

2b. Planung (Aerothermie)
a) 
Kann ich die Lautstärke des Ventilators für die Umgebung so gering wie möglich halten?

3. Förderung
a) Wurde im Vorfeld geprüft, welche Förderungen in Anspruch genommen werden können?
b) 
Wurden die Förderungen vor Auftragsvergabe beantragt?

4. Kauf und Anschaffung
a) 
Wurden mehrere Angebote verglichen?
b) 
Sind die Angebote vollständig?
c) Wie lang dauert der Aufbau?

5. Wartung
a) Ist eine regelmäßige Wartung sichergestellt?
b) Ist eine Fernwartung möglich?

Fakten und Mythen rund um die Wärmepumpe

Wann arbeitet eine Wärmepumpe effizient?

Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die richtige Planung oder die Qualität der Installation. Aber auch das eigene Verhalten ist entscheidend. Mit dem richtigen Lüftungsverhalten und sparsamem Warmwasserverbrauch kann man seinen Teil dazu beitragen.

So laut ist die Wärmepumpe

Oft findet man Aussagen, dass Luft-Wärmepumpen im Alltag als laut empfunden werden. Tatsächlich empfiehlt es sich, Maßnahmen zur Lautstärkedämmung durchzuführen. Durch die immer besser werdende Technik werden Wärmepumpen aber auch leiser. Derzeit variiert die Lautstärke je nach Nutzung zwischen 30 und 60 Dezibel.

Illustration: C3 Visual Lab

Ist eine Wärmepumpe nicht teurer als andere Heizsysteme?*

Die Anschaffung ist zunächst teurer als zum Beispiel eine Gasheizung. Dieses Beispiel eines Einfamilienhauses zeigt aber: Durch eine höhere Effizienz kann die Wärmepumpe langfristig viel günstiger sein.

* Bestimmte Voraussetzungen notwendig. Weitere Informationen: Bundesverband Wärmepumpe (waermepumpe.de/presse/zahlen-daten/)

** HH = Haushalt, WP = Wärmepumpe
Quelle: BDEW: „Strompreisanalyse Januar 2020“, „Gaspreisanalyse Januar 2020“, „Heizkostenvergleich
2017“ / Statista: „Durchschnittlicher Verbraucherpreis für leichtes Heizöl in Deutschland in
den Jahren 1960 bis 2020“ / Agora Energiewende: „EEG-Umlagerechner (Version 4.11)“;
Illustration: C3 Visual Lab

Geringerer CO2-Ausstoß dank einer Wärmepumpe?*

Ein großer Teil des weltweiten CO2-Ausstoßes stammt aus Eigenheimen. Hier kann also jeder Einzelne einiges tun. Mit einer Wärmepumpe im Verbund mit Ökostrom kann das Eigenheim sogar klimaneutral werden.

* CO2-Faktor Strom nach DEMIS 5.0 (425 gr/kWh). Die Zahlen beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit 156 Quadratmeter Nutzfläche, 170 kWh/(m2a) Heiz- und Trinkwasserwärmebedarf.

Quelle: Bundesverband Wärmepumpe; Illustration: C3 Visual Lab

Wie alt darf meine Wohnung sein, damit sich eine Wärmepumpe lohnt?

Zugegeben: Ältere Häuser verfügen häufig nicht über genügend Wärmedämmung. Doch schon bei Bauten aus den 1980er-Jahren sieht es anders aus. Mehrfach verglaste Fenster und gut isolierte Wände sorgen dafür, dass sich eine Wärmepumpe lohnen kann.

Kleines Glossar

Wer sich für eine Wärmepumpe interessiert, dem könnten diese Begriffe öfters begegnen:

Jahresarbeitszahl (JAZ)
Beschreibt rückblickend das Verhältnis zwischen der Energie, die eine Wärmepumpe produziert, und der Menge Strom, die dafür im Jahr aufgebracht werden musste. Sie ist ein wichtiger Indikator für die tatsächliche Effizienz der Wärmepumpe.

Vorlauftemperatur
Die Temperatur, die eine Heizung erreichen muss, um zu arbeiten. Sie sollte möglichst niedrig sein und spielt für den COP-Wert eine Rolle.

COP-Wert
Er steht für „coefficient of performance“. Ähnlich wie die JAZ beschreibt er das Verhältnis zwischen geleisteter Energie und dem dafür aufgebrachten Strom, allerdings unter Normbedingungen, um Voreinschätzungen zu treffen. Er bezieht sich dabei auf Außentemperatur und Vorlauftemperatur der Heizung.

Wärmetauscher
Dieser ist ein Energieüberträger und ein wichtiges Bauteil der Wärmepumpe. Der Begriff wird häufig synonym zum Verdampfer genutzt, bezeichnet aber verschiedene Wärmeanlagen.

Kältemittel
Eine Kühlflüssigkeit, zum Beispiel Propan, die besonders schnell verdampft und so mit geringem Aufwand Energie aufnimmt. Sollte möglichst klimafreundlich sein.

Wärmemengenzähler
Er misst die erzeugte Wärme und zeigt so, ob die Wärmepumpe effizient arbeitet.

Lesen Sie hier Wärmepumpen, Teil 1: Zusammenspiel der Elemente