So schützen Sie Ihr Haus gegen Einbrecher

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Ausweis, Geld, Handy, Tickets – alles dabei. Doch haben Sie wirklich an alles gedacht? Auch daran, Ihr Haus oder ihre Wohnung einbruchsicher zu machen, wenn Sie längere Zeit nicht da sind? Hier sind unsere Tipps für maximalen Einbruchschutz auch ohne Alarmanlage und andere moderne Sicherheitstechnik.

1. Alle Fenster und Zugänge einbruchsicher verschließen 

Gekippte Fenster und Türen sind eine Einladung an alle Einbrecher, selbst Anfänger hätten Erfolg: Kinderleicht und innerhalb von Sekunden lassen sich die Kippteile aufhebeln. Schließen Sie sämtliche Außentüren und Fenster ab, am besten doppelt. Lassen Sie Ihre Fenster und die Tür bereits im Vorfeld von einem Fachmann überprüfen. Klären Sie mit ihm, welche Widerstandsklassen aktuell verbaut sind (mehr dazu am Ende des Artikels).

2. Rollläden bewegen schreckt Einbrecher ab

Sind die Rollläden an Fenstern und Terrassentüren tagsüber heruntergelassen, zeigen Sie damit: Ich bin nicht zu Hause. Sorgen Sie also besser für Normalität: Lassen Sie die Rollläden abends runter- und morgens wieder hochfahren – mit elektrischen Rollläden und Zeitschaltuhr geht das leicht. Besitzen Sie beides nicht, bitten Sie die Nachbarn Ihres Vertrauens um den Rollladendienst. Vielleicht können Sie sich bei nächster Gelegenheit revanchieren.

3. Kletterhilfen entfernen

Wenn Sie Leitern im Garten herumliegen lassen, fordern Sie Diebe geradewegs zum Einbruch auf. Schließen Sie Leitern, Mülltonnen und Ähnliches weg, was Einbrechern den Einstieg erleichtern könnte. Und lassen Sie auch keine Äxte, Hämmer und Schraubendreher offen herumliegen.

4. Reserveschlüssel einsammeln

Man kann es nicht oft genug sagen: Einen Ersatzschlüssel unter dem Fußabstreifer oder einem Blumentopf zu verstecken, ist ohnehin sehr leichtsinnig. Spätestens wenn Sie wegfahren, sollten Sie dieses fragwürdige „Versteck“ auflösen – jedes Kind und erst Recht jeder Einbrecher käme auf die Idee, als Erstes dort nach einem Schlüssel zu schauen.

5. Die richtigen Nachbarn einweihen 

Mancher Nachbar ist mehr Fluch als Segen. Deshalb halten Sie sich zurück und erzählen Sie nur den Nachbarn, denen Sie vertrauen, von Ihrem bevorstehenden Urlaub.

6. Bewegungsmelder anbringen 

Falls Sie keine Alarmanlage oder andere Sicherheitstechnik haben: Auch Scheinwerfer, die aufleuchten, wenn sich etwas bewegt, können helfen – zumindest, wenn Sie aufmerksame Nachbarn haben.

7. Briefkasten und Mülltonnen leeren 

Ein überquellender Briefkasten und eine Mülltonne, die tagelang vor dem Haus steht, signalisieren: Niemand da. Bitten Sie Nachbarn oder Freunde, kurzzeitig für Ordnung zu sorgen. Ihre Zeitungsabos können Sie während des Urlaubes an andere Leser weiterleiten, Krankenhaus und Gefängnis nehmen sie gerne an. „Post bitte beim Nachbarn abgeben“ sollten Sie nicht an den Briefkasten schreiben. Sonst können Sie Ihre Wertsachen auch gleich vor die Tür legen.

8. Unterhaltung vortäuschen 

Mit Zeitschaltuhren können Sie Lampen, Radio und Fernseher ein- und ausschalten. Moderne Zeitschaltuhren lassen sich auf unterschiedliche Zeiten für verschiedene Geräte programmieren, damit Einbrecher kein Muster daraus ablesen können. Praktischer ist es, wenn Sie Lampen und Geräte über eine App steuern, dann können Sie sie bequem von Ihrem Urlaubsort ein- und ausschalten.

9. Unordnung muss sein 

Auch das ist Einbruchschutz: Der Gartenschlauch liegt im Rasen, der Bagger im Sandkasten – sieht so aus, als seien Sie bloß mal kurz zum Einkaufen gefahren. Ist der Täter schon bis ans Fenster vorgedrungen, können scheinbar achtlos hingeworfene Kleidungsstücke überm Sofa hilfreich sein. Sie signalisieren, dass Sie gleich wiederkommen.

10. Bleiben Sie vage 

„Wir sind ab dem … wieder da!“ – oder „Bis zum Tag X im Monat X wird Ihre Nachricht nicht gelesen“ sind keine cleveren Ansagen für Anrufbeantworter und E-Mail-Postfach. Leiten Sie Festnetzanrufe aufs Handy weiter oder bleiben Sie im Ungefähren, zum Beispiel so: „Hinterlassen Sie bitte eine Nachricht nach dem Signal“ oder „Gerade unterwegs. Melde mich, sobald ich zurück bin.“

11. Stellplatz vergeben

Ein dauerhaft leerer Parkplatz in der Einfahrt wirkt verdächtig. Sie könnten Ihren Nachbarn ja anbieten, während Ihres Urlaubes bei Ihnen zu parken, damit etwas Bewegung bei Ihnen ist. Und wenn Sie nicht mit dem Auto verreisen, parken Sie es in der Garage – oder ein paar Straßen weiter, wenn sie keine haben. Einbrecher haben ein Auge darauf, vor welchen Häusern das Auto über Tage und -Wochen stillsteht.

12. Hören Sie beim Garten nicht auf

Lassen Sie Ihren Mähroboter und Ihren Rasensprenger während Ihrer Abwesenheit weiter für Sie arbeiten. Rasen und Blumen sagen Danke und liefern dem Dieb die Gewissheit:„Hier ist jemand zu Hause“ – der feuchten Erde sei Dank.

13. Facebook & Co. austricksen

Tägliche Postings, auf denen Sie die Tage bis zum Abschied zählen, Statusmeldungen wie „Ich bin dann mal weg!“, Fotos vom Flughafen oder mit Meerblick sind -äußerst fahrlässig! Füttern Sie Ihre -Social-Media-Follower erst nach der Rückkehr, das steigert die Spannung.

14. Wertgegenstände sichern

Die schlechte Nachricht: Selbst wenn Sie alle unsere Tipps befolgen, könnte der Einbruch in Ihr Haus oder ihre Wohnung gelingen. Deshalb ist ein Safe für Schmuck, Schätze und alle übrigen Herzensangelegenheiten vernünftig. Dann machen Sie noch Fotos und sammeln Ihre Quittungen: Ihre Versicherung zahlt nur gegen Beweis.

 

Einbruchschutz für Fenster und Türen

Wie lange ein Bauelement einem Einbruch standhalten muss, definiert die europäische DIN- Norm EN 1627 mit der jeweiligen Widerstandsklasse (Resistance Class, kurz: RC). 

 

RC 1 N: Grundschutz gegen Einbruchversuche mit körperlicher Gewalt, zum Beispiel Gegentreten. Nicht fürs Erdgeschoss geeignet.

RC 2 N: Gegen Einbruchversuche mit einfachen Werkzeugen wie Zange oder Keil. Widerstandszeit: mind. 3 Minuten.

RC 2: Wie RC 2 N, aber mit einbruchhemmendem Glas. Von der Polizei als Standard im Privatbereich empfohlen. Widerstandszeit: mind. 3 Minuten.

RC 3: Erhöhter Schutz bei Angriffen mit einem weiteren Werkzeug wie Schraubendreher oder Kuhfuß. Widerstandszeit: mind. 5 Minuten.

RC 4: Gegen den Einsatz zusätzlicher mechanischen Säge- und Schlagwerkzeuge (Schlagaxt, Stemmeisen). Von der Polizei für den gewerblichen Bereich empfohlen. Widerstandszeit: mind. 10 Minuten.

RC 5: Geeignet für Hochsicherheitsbereiche. Schützt gegen den Einsatz von elektronischen Werkzeugen wie Bohrmaschine oder Stichsäge. Widerstandszeit: mind. 15 Minuten.

RC 6: Wie RC 5, jedoch Widerstandszeit: mind. 20 Minuten.

Foto Header: Mauritius