Wo mindestens 30 Jahre alte Fenster mit Einfachverglasung eingebaut sind, machen sich Wärmeverluste schmerzhaft auf dem Konto bemerkbar – eine Fenstersanierung macht sich schnell bezahlt: Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 30 Quadratmetern Fensterflächen kann alleine durch eine Dreifach-Isolierverglasung statt der Einfachverglasung etwa 1.840 Liter Heizöl im Jahr einsparen. Auch die Umweltbilanz kann sich mit einer Einsparung von mehr als 5,5 Tonnen Kohlendioxid im Jahr sehen lassen.
Die Klimafrage
Wer seine Fenster sanieren möchte, steht vor der wichtigen Frage: Sollen die Rahmen besser aus Kunststoff, Holz oder Aluminium sein? Vergleicht man die beiden gängigsten Materialien Holz und Kunststoff in Sachen Klimabilanz, liegt Holz klar vorn. Der Rohstoff wächst beständig nach. Zudem hat er im Unterschied zu industriell erzeugten Baumaterialien eine positive CO2-Bilanz, denn Bäume binden während ihres Wachstums große Mengen dieses Treibhausgases. Kunststoff dagegen verbraucht bei der Produktion das nur begrenzt vorhandene, CO2 freisetzende Erdöl.
Pro & Contra Holz
Holz steht für Behaglichkeit und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Das Verhältnis von hoher Festigkeit und geringem Gewicht ist ausgesprochen günstig. Holzfenster gelten als atmungsaktiv und bieten eine gute bis sehr gute Wärmedämmung. Allerdings hat nicht jedes Holz das Zeug zum guten Rahmen. Es muss gleichmäßig gewachsen, von geringer Astigkeit und zusätzlich möglichst immun gegen Pilze, Insekten, Witterungseinflüsse und mechanische Einwirkungen sein. Arten wie Kiefer, Fichte, Douglasie oder Sipo Mahagoni erfüllen diese Ansprüche und werden daher bevorzugt eingesetzt.
Der Nachteil von Holz: Der Preis liegt rund 20 Prozent über dem von Kunststoff, und der Pflegeaufwand ist höher: Holzfenster müssen je nach Beanspruchung alle zwei bis 15 Jahre gestrichen werden.
Pro & Contra Kunststoff
Kunststofffenster sind meist aus PVC oder Polyurethan. Sie sind preisgünstiger als Holzfenster bei einer ebenso langen Lebensdauer von durchschnittlich 40 Jahren. Ein weiterer Vorteil: Kunststoffrahmen müssen nie gestrichen werden. Die Wärme halten sie in Kombination mit modernem Isolierglas ausgezeichnet. Kunststofffenster haben allerdings den Nachteil, dass sie sich unter größerer Wärmeeinstrahlung verziehen und ausbleichen können.
Wichtig ist der Dämmwert
Für welches Material Sie sich letztendlich entscheiden, ist wie so häufig eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Energie- und Heizkosten aber können Sie durch die Sanierung in jedem Fall einsparen! Egal ob sie einen Kunststoff-, Holz- oder Aluminiumrahmen haben – wichtig ist der Dämmwert.
Alte Fenster haben oft einen sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) zwischen 2,6 und 5 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Moderne Fenster mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung und hochwertigen Rahmen erreichen einen U-Wert von nur noch 1,1 bis 1,5 Watt pro Quadratmeter.
Foto Header/ oben: Kneer-Südfenster