Der Gebäudesektor ist in Deutschland laut Umweltbundesamt für etwa ein Drittel des hiesigen Endenergieverbrauchs sowie rund 15 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Das hängt zum einen damit zusammen, dass laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 72 Prozent der Heizungen hierzulande mit den fossilen Brennstoffen Öl und Gas betrieben werden. Zum anderen wurde laut Daten der statistischen Landesämter etwa die Hälfte des Gebäudebestands vor 1979 errichtet, in einer Zeit also, als Energieeffizienz keine große Rolle spielte. Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist also ein guter Hebel, den Klimawandel zu begrenzen, weil Hauseigentümer damit den Energieverbrauch und in der Regel auch den CO2-Fußabdruck deutlich senken können.
Weil sich Deutschland zum Ziel gesetzt hat, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein, unterstützt der Bund Hauseigentümer dabei, die Investitionen in eine energetische Sanierung zu stemmen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) könnten für bestimmte Maßnahmen gegebenenfalls Zuschüsse beantragt werden. Ebenso fördert die KfW Bankengruppe Sanierungen mit speziellen Krediten.
Die grüne Baufinanzierung
Sanierungswilligen Hauseigentümern steht unter bestimmten Bedingungen das BHW KlimaDarlehen Express zur Verfügung (Kreditwürdigkeit und Bonität vorausgesetzt). Führt eine Modernisierung dann dazu, dass der Energiebedarf gesenkt und dadurch der CO2-Ausstoß vermindert wird, hat die BHW Bausparkasse ein spezielles Produkt mit unterschiedlichen Laufzeiten (10, 15 und 20 Jahren) und einer attraktiven Zinsvergünstigung im Angebot. Dies gilt für Maßnahmen, deren Finanzierungssumme maximal 50.000 Euro beträgt. Bis zu dieser Summe ist es möglich, dass kein Grundbucheintrag erforderlich ist. Der Zinszuschuss erfolgt in Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank (EIB).
Zu den Sanierungsmaßnahmen, für die ein zinsvergünstigtes Darlehen beantragt werden kann, gehören:
• Erneuerung/Sanierung von Heizungsanlagen in folgenden Fällen:
– Luft-Wasser-Wärmepumpe
– Sole-Wasser-Wärmepumpe
– Wasser-Wasser-Wärmepumpe
– Erdwärmepumpe (Geothermie)
• Photovoltaikanlage
• Solarthermie-Anlage
• Austausch von Fenstern und Türen
Mögliche Kosten
Gut zu Wissen: Die angegebenen Kosten sind Richtwerte. Im konkreten Fall können sie sich je nach erforderlichem Aufwand, Ausführung und ausführendem Betrieb unterscheiden.
Wärmepumpe
Kosten abhängig von Ausführung (inkl. Installation, Erschließung) zwischen 25.000 und 50.000 Euro
Fenster
Kosten für Fenster mit Dreifachverglasung von ca. 275 Euro/m2 bis 600 Euro/m2 zzgl. Einbau
Solarthermieanlage
Kosten für Heizungsunterstützung und Warmwasser: ca. 10.000 bis ca. 17.000 Euro (inkl. Montage)
PV-Anlagen
Kosten pro Kilowattpeak Leistung (1.000 kWh/Jahr Stromertrag) von ca. 1.200 bis ca. 1.800 Euro (inkl. Montage)
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