Sie machen Dreck und damit vielen Allergikern das Leben schwer: Die Ausscheidungen der mikroskopisch kleinen Hausstaubmilben zählen – nach Pollen – zu den meistverbreiteten Allergenen. Das Verflixte daran: Man kriegt nichts davon mit. Der Kot der Krabbeltiere trocknet aus, zerfällt und vermischt sich mit dem Hausstaub. Wird dann die Bettdecke im Zimmer aufgeschüttelt und der feine Staub aufgewirbelt, reagieren immer mehr Menschen mit Niesattacken, verstopfter Nase, Husten und/oder Juckreiz.
An warmen Plätzen mit einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 85 Prozent fühlen sich die Milben besonders wohl. Mit anderen Worten: Am liebsten teilen sie mit uns das Bett. Entsprechend treten die Symptome der Hausstauballergie vor allem nachts oder direkt nach dem Aufstehen auf.
Mit einigen vom Deutschen Allergie- und Asthmabund empfohlenen Maßnahmen kann man die Verbreitung der Milben aber eindämmen und die allergischen Symptome mildern:
Regelmäßig lüften
Das Sonnenlicht ist Ihr Verbündeter im Kampf gegen die Hausstaubmilben, denn sie reagieren darauf sehr empfindlich: Licht löst bei ihnen eine Fluchtreaktion aus. An sonnenreichen Tagen lohnt es sich daher, Bettwäsche, Wolldecken, Teppiche und gegebenenfalls die Matratzen im Freien auszulüften. Zusätzliches Schütteln und Ausklopfen entfernt alten Staub und Milbenkot. Kälte funktioniert übrigens auch: Im Freien lüften und anschließend Teppich und Laken im Schnee ausklopfen – derlei Frostattacken mögen Milben gar nicht.
So machen Sie Hausstaubmilben das Leben schwer
- Entfernen Sie alle Staubfänger aus dem Schlafzimmer: Bücherregale, Teppichboden, Pflanzen, große Flächen an Gardinen.
- Haustiere sollten grundsätzlich draußen bleiben.
- Kleiden Sie sich nicht im Schlafzimmer an und aus. Dabei werden Hautschuppen verteilt, die der Hausstaubmilbe als willkommene Nahrung dienen.
- Verzichten Sie auf Stoffmöbel. Besser sind Holz- und Ledermöbel, die man erstens feucht abwischen kann und die zweitens Hausstaubmilben keinen Lebensraum bieten. Generell gilt: glatte Oberflächen immer und oft feucht abwischen, denn das verhindert starke Staubaufwirbelungen.
- Vergessen Sie nicht, dass Hausstaubmilben auch die Kuscheltiere der Kinder bevölkern. Tipp: Teddy & Co. einfach eine Weile in die Tiefkühltruhe legen.
- Achten Sie auf optimale Schlafbedingungen. Dazu gehören eine Temperatur von 14–20 °C und eine Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent. Regelmäßiges Lüften der Schlafräume ist daher unbedingt Pflicht.
Hausstaubmilben leben lieber im Flachland, da die Luft in höheren Lagen immer trockener wird. Für starke Allergiker bietet sich daher ein Urlaub in mindestens 1.200 Meter Höhe an.
Boden reinigen
Milben lassen sich nicht einfach mit dem Staubsauger aus dem Teppich entfernen. Sie hausen meist sehr tief im Gewebe und können sich dort mit ihren Krallen und Widerhaken prima festhalten. Trotzdem sollte mindestens einmal in der Woche Staub gesaugt werden – am besten mit einem Staubsauger, der einen Feinstaubfilter hat. So lässt sich die Belastung zumindest reduzieren. Glatte Böden sind für Allergiker nur dann von Vorteil, wenn sie fast täglich gereinigt werden, da der Staub auf dem glatten Belag leichter aufwirbelt und sich im Raum verteilen kann. Auch hier gilt zwar, dass man die winzigen Plagegeister und ihre unsichtbaren Absonderungen nicht komplett beseitigen, sie aber zumindest erheblich reduzieren kann.
Matratze schützen
In Matratzen hausen Milben am liebsten, da sie hier ein ideales feuchtwarmes „Wohnklima“ vorfinden. Alle fünf bis sechs Jahre sollten die Matratzen daher ausgetauscht und zudem regelmäßig abgesaugt und oft gelüftet werden. Matratzen können zusätzlich mit milben- und allergendichten Überzügen („Encasings“) geschützt werden. Wichtig: Legen Sie die Matratze nicht auf eine geschlossene Fläche, sondern immer auf einen Lattenrost, denn dann kann sie besser ausdünsten. Die Faustregel lautet: Je luftiger es ist, desto unbequemer ist es für die Milben.
Bettzeug waschen
Bettwäsche, Bettbezüge und Decken sollten regelmäßig bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Wer ganz sicher gehen will, sollte immer einen Kochwaschgang einlegen. Genauso wichtig: Das Bettzeug sollte möglichst täglich am offenen Fenster ausgeschüttelt bzw. zum Lüften und Austrocknen an die frische Luft befördert werden, denn das bringt das von den Milben für ihren Lebensraum bevorzugte Klima durcheinander. Darüber hinaus helfen antiallergene Zwischenbezüge dabei, das Bettzeug „milbenfest“ zu machen. Sie können im Übrigen auch als Alternative verwendet werden, wenn ein regelmäßiges Waschen der Oberbetten nicht möglich ist.
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