1. Eine natürliche Wechselwirkung
Holz ist ein hygroskopisches Material. Das bedeutet, es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und gibt sie auch wieder ab. Starke Schwankungen oder direkte Wassereinwirkung lassen Holz quellen, es verzieht sich. Typische Problembereiche in Eigenheimen sind Küche, Bad (Spritzwasser, hohe Luftfeuchtigkeit), Eingangsbereiche (nasse Schuhe) und Keller (oft hohe Luftfeuchtigkeit). Die gute Nachricht: Die Hersteller von Bodenbelägen reagieren mit innovativen Lösungen. Moderne Holzfußböden bieten dank neuer Materialkombinationen, Beschichtungen und Verlegetechniken die Ästhetik von Holz mit erhöhter Feuchtigkeitsbeständigkeit. So können Sie Holzböden nun auch in ehemals kritischen Zonen sorglos genießen.
2. Moderne Hybridsysteme
WPC-Böden („Wood-Plastic Composites“) kombinieren Holzfasern mit thermoplastischen Kunststoffen. Sie sind feuchtigkeitsresistent, pflegeleicht und in der Anschaffung erschwinglich, wirken aber oft weniger natürlich als Echtholz. Anders ist das bei der sogenannten Wood- Powder-Technologie: Dabei werden feine Holzpartikel mit Kunststoffen und Additiven vermischt und unter hohem Druck mit einer Echtholzdeckschicht verpresst. Das Gemisch durchdringt das Holz bis in die tiefsten Poren und verbindet sich so dauerhaft mit dem Trägermaterial. Dadurch entstehen besonders dichte, robuste Böden mit geschlossener Oberfläche und echtem Holzcharakter – unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Kratzer und alltägliche Abnutzung.
3. Lacke, Beschichtungen und Versiegelungen
Kratzfeste Speziallacke bilden eine robuste und geschlossene Oberfläche und erschweren nicht nur das Eindringen von Flüssigkeiten, sondern schützen den Boden auch vor mechanischen Beschädigungen. Für Bereiche mit erhöhter Feuchtebelastung wurden wasserresistente Beschichtungen entwickelt, die das Eindringen von Spritzwasser und kurzzeitig stehenden Flüssigkeiten verhindern. Daneben gibt es atmungsaktive Versiegelungen, die vor Wasser schützen und zugleich einen gewissen Feuchtigkeitsaustausch mit der Raumluft ermöglichen. Das kann sogar zu einem besseren Raumklima beitragen.
4. Schutz durch cleveren Aufbau
Mehrschichtparkett besteht im Gegensatz zu Massivholzböden aus mehreren miteinander verleimten Holzschichten. Diese Konstruktion reduziert das natürliche Quellen und Schwinden des Holzes erheblich und macht es widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeitsschwankungen. Hochwertiges Mehrschichtparkett mit einer entsprechenden Oberflächenbehandlung kann daher auch in Bereichen mit moderaten Feuchtigkeitsbelastungen verlegt werden.
5. Verlegung und Pflege
Auch der beste wasserresistente Holzboden kann seine Eigenschaften nicht optimal entfalten, wenn er nicht fachgerecht verlegt und gepflegt wird. Gerade in Feuchträumen ist eine absolut dichte Verlegung entscheidend. Achten Sie auf exakte Übergänge zu Wänden und anderen Bauteilen und berücksichtigen Sie Dehnungsfugen, die das natürliche Arbeiten des Holzes ermöglichen. Für Feuchträume gibt es spezielle wasserfeste Klebstoffe und Unterlagsmaterialien, die die Bildung von Feuchtigkeit unter dem Bodenbelag verhindern.
Eine regelmäßige, schonende Reinigung mit geeigneten Pflegemitteln trägt dazu bei, die Schutzschicht des Bodens zu erhalten und seine Lebensdauer zu verlängern. Auch eine gute Belüftung hilft, die Luftfeuchtigkeit im Bad und in der Küche zu regulieren und so die Belastung für den Holzboden zu reduzieren. Bei Pflanzen gilt es darauf zu achten, dass keine Staunässe unter den Töpfen entsteht. Und falls mal was verschüttet wird, sollte am besten sofort aufgewischt werden.
6. Tipp: Beraten lassen
Man muss heute fast nirgendwo mehr auf die natürliche Wärme eines Holzfußbodens verzichten. Moderne Technologien und Materialien machen es möglich, die Schönheit von Holz mit hoher Funktionalität zu verbinden. Im Fachhandel können Sie sich über die verschiedenen Optionen informieren. Dort finden Sie nicht nur eine große Auswahl an Produkten, sondern auch kompetente Beratung, die auf Ihre Wohnsituation, Nutzungsanforderungen und gestalterischen Wünsche eingehen kann. So finden Sie genau den Boden, der zu Ihrem Alltag passt und Ihnen lange Freude bereitet.
Richtig pflegen: So reinigen Sie Ihre Holzböden
Nebelfeucht wischen
Viel Wasser braucht es gar nicht. Wischen Sie den Boden nur nebelfeucht – das Tuch sollte gut ausgewrungen sein. So reinigen Sie gründlich, ohne dass Feuchtigkeit in die Fugen eindringt.
Lieber eine sanfte Bürste verwenden
Verwenden Sie beim Staubsaugen eine Bürste mit weichen Borsten. Sie schont die Oberfläche und verhindert Kratzer – besonders wichtig bei empfindlichen Versiegelungen oder geölten Böden.
Putzmittel auf Naturbasis nutzen
Holz ist ein natürlicher Werkstoff – und mag auch bei der Reinigung natürliche Partner. Verwenden Sie milde, pflanzenbasierte Reiniger, die den Boden pflegen, ohne die Oberfläche zu schädigen.