Duschvergnügen ohne Hindernis

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Bodengleiche Duschen erhöhen den Komfort und prägen den Stil eines Bads. Wer einen Schritt weitergeht, plant gleich für spätere Lebensjahre, indem er die Voraussetzungen für Barrierefreiheit schafft.

1. Fliesenboden oder Duschwanne: Worauf möchten Sie stehen?

Vor dem Duschvergnügen steht eine Grundsatzentscheidung. Und zwar die über den Bodenbelag. Wir schicken zwei Kandidaten für den Boden ins Rennen und vergleichen die wichtigsten Merkmale.

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Fliesenboden
1. Fliesen können nach Maß verlegt werden und lassen Ihr Bad größer wirken.
2. Ob bei Form, Farbe oder Muster – der Gestaltung der Dusche sind kaum Grenzen gesetzt. Auch für schwierige Grundrisse ist dieser Bodenbelag geeignet.
3. Bei richtiger Pflege nutzen sich Fliesen nur wenig ab – im Gegensatz zu den Fugen, wo sich auch Schmutz sammelt.
4. Verschiedene Klassen für die Rutschfestigkeit ermöglichen ein hohes Maß an Sicherheit.

Foto: Johannes Ruppel

Duschwanne
1. Haare, Wasser, Schmutz oder Hautschuppen finden tendenziell weniger Halt als bei Fliesen.
2. Nur Weiß? Das war gestern. Vielfalt gibt es inzwischen auch bei Duschwannen. Grenzen sind bei der Größe gesetzt.
3. Duschwannen kosten weniger als Fliesen, sind einfacher einzubauen und können jahrzehntelang halten.
4. Sicherheit bietet eine Anti-Rutsch-Beschichtung.

Illustration: C3 Visual Lab

2. Maximale Freiheit? Barrieren reduzieren

Sie möchten jetzt höchsten Komfort im Badezimmer und auch im Alter selbstbestimmt leben? Dann bauen Sie barrierefrei.

Die Barrierefreiheit regelt die Norm DIN 18040-2. Eine Auswahl an Kriterien: Für eine barrierefreie Dusche darf es keine Kante vom Duschbereich zum Rest des Bads geben. Die Grundfläche der barrierefreien Dusche muss mindestens 120 mal 120 Zentimeter betragen, darf maximal zwei Zentimeter tief sein und ist dabei vorzugsweise als Schräge angelegt. Die Mindestbreite für den Einstieg einer barrierefreien Dusche beträgt 80 Zentimeter und die Wandkonstruktion muss eine Nachrüstung ermöglichen, beispielsweise für einen Sitz oder einen Haltegriff zum Hochklappen. 

Zudem gibt es bestimmte Anforderungen an ein barrierefreies Bad, um von Fördermöglichkeiten durch die KfW Bankengruppe oder Kranken- und Pflegekassen zu profitieren. Darauf sollten Sie bei Bedarf die Planung ausrichten. 

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Extra-Tipp: Der Einbau
Während beim Neubau eine bodengleiche Dusche vorher geplant werden kann, gestaltet sich der Einbau einer ebenerdigen Dusche im Bestand oft komplizierter. Reicht die Aufbauhöhe des Bodens aus, um Leitungen zu verlegen und Gefälle zu gewährleisten? Können Warm- und Kaltwasseranschlüsse hergestellt werden? Ist eine Abflflussleitung verfügbar? Hier kann ein Fachmann die Gegebenheiten prüfen und Empfehlungen für die Umsetzung der Dusche geben.

3. Wasser marsch: Wie möchten Sie das Duschvergnügen gestalten?

Viele Elemente im Bad optimieren den Duschvorgang und sind gleichzeitig Merkmale einer barrierefreien Dusche.

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Erreichbarkeit
Werden Armaturen in einer Höhe von 85 bis 105 Zentimeter Höhe angebracht, kann man sie auch im Sitzen erreichen. Bei Einhebelmischern zeigt der Griff nach unten.

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Wassertemperatur
Setzen Sie auf Armaturen, bei denen sich die Temperatur exakt einstellen lässt, die die gefühlte Temperatur konstant halten und die maximale Temperatur begrenzen.

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Festhalten und Sitzen
Halte- und Stützgriffe oder ein Sitz sorgen für sicheren Halt und erhöhen die Standfestigkeit. Und das ist nicht nur im Alter eine Ausstattung mit echtem Mehrwert.

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Oberflächen
Armaturen, bei denen die warmwasserführenden Bauteile zusätzlich isoliert sind, erhöhen den Schutz vor Verbrennungen weiter: Die Oberflächen bleiben einfach kalt.

Illustration: C3 Visual Lab

4. Geschlossen oder offen: Wie viel Abgrenzung möchten Sie?

Je nach Platzangebot im Bad ist eigentlich alles möglich. Von der begehbaren Nische bis hin zur komplett offenen Dusche mitten im Badezimmer.

Tür weg
Wer möchte, verzichtet bei der Dusche ganz auf eine Duschabtrennung. Größere Bäder sind hier im Vorteil, da sie weniger mit Wasser vollgespritzt werden. Wird eine Abtrennung gewählt, wirkt eine Ausführung aus Glas sehr edel, sollte aber nach dem Duschen abgezogen werden, um Wasserflecken zu vermeiden. 

Zudem verteilt sich bei einer offenen Dusche der Wasserdampf schneller im Rest des Bads,beschlagener Spiegel inklusive. Auch kann kühlere Raumluft in den Duschbereich gelangen, was als unangenehm empfunden werden könnte.

Tür zu
Bei der geschlossenen Dusche gibt es mindestens eine Tür. Ob Drehen, Schwenken, Schieben, Pendeln oder Falten: Für jede Badgröße gibt es eine Lösung. Varianten mit zwei öffnenden Türen über Eck bieten einen sehr komfortablen Einstieg. 

Die geschlossene Dusche schützt das Bad besser vor Wasserspritzern: ein großer Vorteil, wenn man seitliche Massagedüsen einbauen möchte. Jedoch sollte die Duschkabine immer gut trocknen können, weil sie sonst eher zur Schimmelbildung neigt als eine offene Ausführung.

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Extra-Tipp: Gut abgestellt
Duschnischen sind Vertiefungen in der Wand und bieten Abstellflflächen für Duschgel, Shampoo und Co. Im Gegenzug können Sie sich Duschkorb, Duschregal oder Seifenkorb sparen, wodurch der Raum großzügiger und aufgeräumter wirkt. Zudem müssen Sie nicht bohren, kleben oder arretieren. Ein weiterer Vorteil: Solch eine Nische in der Dusche lässt sich einfach reinigen.

 

Foto oben / Header: Johannes Ruppel