Noch nie war Naturstein vielfältiger als heute. Dank moderner Technik können Steinmetze fast jeden Farb- und Strukturwunsch erfüllen. Zudem ist Stein von Natur aus energieeffizient. In Kombination mit einer Fußbodenheizung können Granit, Sandstein, Marmor und Schiefer ihre Wärmeleitfähigkeit voll einbringen. Natursteinböden geben die gespeicherte Hitze langsam und gleichmäßig wieder ab und sorgen so für angenehme Strahlungswärme. Weiterer Vorteil: Die meisten Steinböden sind relativ leicht zu reinigen und zu pflegen.
Schiefer
Vor allem in Kombination mit weißen Wänden wirkt Schiefer ungemein edel. Der dunkle Stein hat außerdem eine interessante Eigenheit: Er hört nicht auf zu leben. Das heißt, auch nach dem Verlegen kann sich die Oberfläche der individuell geäderten Fliesen verändern. Auch das „Schiefern“, bei dem sich kleinere Gesteinteilchen ablösen, ist völlig normal.
Solnhofener Naturstein
Warme und natürliche Farben zeichnen den Solnhofener Naturstein aus. Das ausschließlich in Handarbeit gewonnene Material ist ausgesprochen strapazierfähig, licht- und farbecht. Im bruchrauen beziehungsweise angeschliffenen Zustand ist er zudem rutschfest. Noch im Steinbruch werden die Platten auf genormte Maße gebracht. Die roh behauenen Platten kommen dann in die Sägerei und Schleiferei, wo sie zu einem sehr hochwertigen Bodenbelag veredelt werden.
Sandstein
Sandstein ist ein Sedimentgestein aus miteinander verkitteten Sandkörnern, die überwiegend aus Quarz bestehen. Das Besondere an Sandsteinfliesen sind die fossilen Einschlüsse, die sporadisch auf den Plattenoberseiten erscheinen. Typisches Stilmerkmal sind die stark variierenden Texturen der Steine. Ein zusätzlicher Schliff sorgt für Rutschfestigkeit und bringt die feine Linienführung des Gesteins zur Geltung. Die behaglich und warm wirkenden Sandsteinböden gehören außerdem zu den Traumpartnern einer Fußbodenheizung.
Travertin
Das antik wirkende Travertin wird sowohl als geschliffene Bodenfliese als auch in gebürsteter Form angeboten. Der helle, meist gelblich-braune Kalkstein ist dank seiner vielen Hohlräume ein ausgezeichneter Wärmeisolierer und daher für Räume mit Fußbodenheizung besonders gut geeignet. Werden die „Poren“ mit Spachtelmasse gefüllt, ist Travertin auch als Bodenbelag im Badezimmer eine attraktive Lösung. Der Stein ist relativ hart und daher relativ immun gegen Verschmutzungen und Kratzer. Allerdings reagiert er empfindlich auf säurehaltige Flüssigkeiten. Eine Imprägnierung nach der Verlegung ist ratsam.
Granit
Granit entsteht durch die Erstarrung von Gesteinsschmelzen, sogenanntem Magma, innerhalb der Erdkruste. Granitböden sind konkurrenzlos robust und kaum kaputtzukriegen. Das Farbspektrum reicht von hellem Grau über bläuliche zu roten und gelblichen Tönen. Dabei spielen die Art der Erstarrung und Umwelteinflüsse, denen das Gestein ausgesetzt war, ebenso eine Rolle wie der Mineralgehalt. Wie alle Natursteinböden wird auch ein Granitboden mit der Zeit immer schöner. Eine Anschaffung fürs Leben!
Kieselstein
Natürlicher geht’s kaum – mit Kieselsteinen als Bodenbelag ist die tägliche Fußmassage inklusive. Die Steinchen fühlen sich einfach unglaublich gut unter den Sohlen an. Sie werden nach Größe sortiert, gewaschen, getrocknet, teilweise eingefärbt und schließlich mit einem lösemittelfreien Bindemittel verklebt, einem Gemisch aus Harz und Härter. Beim Aushärten entstehen zwischen den Kieseln äußerst stabile Punktbindungen. Dadurch wird der Boden extrem belastbar. Kieselsteinböden sind ideal für Allergiker, denn die offenporige Oberfläche nimmt jede Menge Staub auf. Aufwirbelungen werden deutlich reduziert, die Atemluft bleibt entsprechend rein.
Keramische Repliken
Es muss nicht immer das Original sein. Neue Herstellungsverfahren ermöglichen einen schönen und kaum von den natürlichen Vorbildern zu unterscheidenden „Nachbau“ von Natursteinfliesen. Und sie sind noch pflegeleichter als Beläge aus echtem Stein.
Foto Header/ oben: Magog Schiefer