Solardachziegel: Kleine Kraftwerke
Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, aus Kunststoff, Quarz, Schiefer oder Terrakotta: Solardachziegel haben den Vorteil, dass sie sich harmonischer ins Gesamtbild einfügen als Indachmodule. Dem klaren Pluspunkt Optik stehen einige Nachteile gegenüber: Ihre Installation ist auf¬wendiger, da sie einzeln miteinander verkabelt werden müssen. Zudem produzieren sie weniger Strom als Indachanlagen. Da sie konventionelle Dachziegel ersetzen, kann es sich beim Neubau oder Austausch eines sanie¬rungsbedürftigen Dachs aber durchaus lohnen, die Investitionen in eine neue Dachhaut und eine Solaranlage miteinander zu kombinieren.
Damit können Sie rechnen:
um ein Einfamilienhaus mit Strom zu versorgen, werden etwa 50 Quadratmeter Solardachziegel benötigt. Die Kosten dafür betragen etwa 20.000 Euro.
Welche Vorteile bieten Solardachziegel?
1) Optik
Mit Solardachziegeln lässt sich Strom gewinnen, ohne dass sie optisch als Photovoltaikanlage zu erkennen sind.
2) Denkmalschutz
Solardachziegel eignen sich auch für denkmalgeschützte Häuser und lassen sich bei Beschädigung leicht einzeln austauschen.
3) Kompaktheit
Aufgrund ihrer kompakten Bauweise können Solardachziegel auch auf kleineren oder verwinkelten Dachflächen gut verlegt werden.
Welche Nachteile haben Solardachziegel?
1) Verkabelung
Solardachziegel werden auf der Unterseite einzeln miteinander verkabelt.
Die Ermittlung der Fehlerquelle bei einer Störung ist deshalb bei allen
Arten ähnlich aufwendig.
2) Montagekosten
Die Montage kostet circa 120 bis 180 Euro / kWp. Dafür ist aber gleichzeitig die Dacheindeckung fertig.
3) Energieertrag
Grundsätzlich sind Photovoltaikanlagen circa 5 bis 15 Prozent leistungsfähiger und ertragreicher als Solardachziegel.
4) Fachwissen
Noch nicht alle Dachdecker verfügen über das nötige Know-How, um Solardachziegel zu verlegen.
Effizienter Plattenbau: Indach-Solarmodule
Die kompakte Lösung: Indach-Photovoltaikanlagen werden anstelle von Ziegeln verbaut und fungieren zugleich als Stromerzeuger und Dachplatten. Auch hier ist die Montage anspruchsvoll, da neben dem Solarmodul ein Anschlussrahmen sowie wasserführende Matten installiert werden müssen. Eine Installation lohnt sich aber nur bei Neubau¬ten oder wenn das Dach erneuert werden muss. Ist dieses noch intakt, sind Aufbau-Photovoltaikanlagen die bessere Wahl, weil diese kostengünstiger, leistungsstärker und leichter zu installieren sind. Ästhetisch können sie aller¬dings nicht mit Indachanlagen oder Solardachziegeln mithalten.
Damit können Sie rechnen:
Indach-PV-Analgen weisen etwas geringere Systemkosten auf, was am Preisvorteil der großformatigen Module liegt. Die Kosten für 50 Quadratmeter liegen ohne Zusatzarbeiten am Unterdach bei ca. 16.000 bis 20.000 Euro.
Was sind die Vorteile von Indach-Solarmodulen?
1) Farben
Indachmodule können in der Farbe klassischen Dachziegeln angepasst werden und so harmonischer integriert werden.
2) Umwelteinflüsse
Wind und Wetter können Indachmodulen weniger anhaben als Aufdach-Photovoltaik-anlagen.
3) Energieertrag
Eine Indach-Anlage liefert mehr Ertrag als Solardachziegel und ist somit wirtschaftlicher.
Was sind die Nachteile von Indach-Solarmodulen?
1) Optik
Die Indach-Solarmodule sind optisch auffälliger als Solardachziegel, da sie oft circa 1,80 x 1 Meter groß sind.
2) Montageaufwand
Aufwendige Montage wegen wasserführender Ebene und Anschlussrah¬men, Kosten circa 200 bis 300 Euro / kWp.
3) Aufdach-Photovoltaikanlage
Im Vergleich zu Aufdachmodulen sind sie teurer und erzeugen circa 5 Prozent weniger Strom.
4) Dachlatten
Module werden an Befestigungsschienen angebracht: Oft wird dafür der nachträgliche Einbau von Dachlatten notwendig.
5) Neubau
Lohnt sich prinzipiell nur bei Neubauten, da sie die Dachhaut zu großen Teilen ersetzen.
Gut zu Wissen: Tipps für die Auswahl eines Speichers
Wichtig ist die Lebensdauer, oft angegeben in Ladezyklen. Die Nettokapazität wiederum gibt die nutzbare Kapazität an. Diese liegt niedriger als die Gesamtkapazität, da die Geräte nicht vollständig entladen werden dürfen. Bei Einfamilienhäusern werden Speicher mit einer nutzbaren Kapazität von fünf bis 15 Kilowattstunden verbaut. Ebenso wichtig: die Lade- und Entladeleistung. Es gibt zum Beispiel Geräte, die zwar zehn Kilowattstunden Kapazität besitzen, aber nur mit drei Kilowatt pro Stunde be- bzw. entladen werden können, was den Nutzen oft einschränkt. Außerdem variieren die Preise stark: Vergleichen!