Manchmal darf es gerne etwas mehr sein. Zum Beispiel, wenn die bisherige Wohnfläche des Hauses nicht mehr ausreicht. Ein ungenutzter Kellerraum kann dann die Lösung sein – etwa weil er nicht mehr für die Unterbringung des Öltanks benötigt wird.
Doch ob künftiger Hauswirtschaftsraum, Arbeitsplatz oder Jugendzimmer: Einige Veränderungen müssen schon sein, um die Wohnqualität im Keller zu erhöhen. So sollte auf jeden Fall möglichst viel Tageslicht einfallen können. Das lässt sich zum Beispiel dadurch erreichen, dass an der Außenseite des Kellers ein einfacher Schacht ausgehoben und dann vermauert oder betoniert wird. Hinsichtlich der Wärmedämmung und Wasserdichtigkeit schafft man sich so aber meist eine erhebliche Schwachstelle.
Aber es geht auch anders – etwa mit modernen Lichtschachtsystemen in Form von Fertigteilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder Beton. Sie sind mit wasserdichten Montageplatten ausgestattet, die eine lückenlose Wärmedämmung gewährleisten. Dazu gibt es passende wasserdichte Kellerfenster. Zumindest die Kunststoffvarianten dieser Schächte sind meist weiß eingefärbt, was die Lichtausbeute gegenüber herkömmlichen Modellen erheblich erhöht. Soll der Schacht begehbar sein oder gar mit Pkws und Lastern überfahren werden können, gibt es spezielle Gitterroste und Abdeckplatten.
Wasserdicht ist Pflicht
Beim Thema Wasserdichtigkeit zeigt sich eine weitere Stärke: Da die Unterseite des Schachtes mit einer Öffnung versehen ist, kann von oben eingedrungenes Wasser ablaufen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Boden unter dem Schacht genügend durchlässig ist und die Öffnung nicht durch Laub oder andere Fremdkörper verstopft wird.
Bei schwierigen Bodenverhältnissen lassen sich die Schächte auch mittels eines Entwässerungsanschlusses direkt an die vorhandenen Fallrohre anklemmen. Mittlerweile gibt es selbst Lichtschächte, die speziell für Gebiete entwickelt wurden, in denen ein besonders hoher Grundwasserspiegel oder sogar zeitweilig stehendes Sickerwasser vorkommt. Angesichts der nicht immer klaren Rechtslage, ob Versicherungen nach Kellerüberflutungen zahlen müssen oder nicht, ist die wasserdichte Ausführung der Schächte hier besonders überlegenswert.
Ist an der Außenwand des Kellers bereits eine Perimeterdämmung angebracht, lassen sich moderne Lichtschächte so montieren, dass dieser Feuchtigkeits- und Wärmeschutz nicht durchbrochen werden muss. Dafür verwenden einige Hersteller Montage-Elemente aus Polyurethan, die wärmebrückenfrei verklebt werden. Anschließend wird an ihnen der Lichtschacht befestigt.
Für jeden Keller passend
Für die Auswahl gilt: Generell sollten sich die Maße der Lichtschächte an der Größe der Fenster orientieren. Damit man möglichst flexibel ist, haben einige Hersteller höhenverstellbare Produkte konstruiert. So passen sie auch, wenn irgendwann einmal die bestehenden Fenster gegen größere ausgetauscht werden – ohne das neue Bohrungen notwendig sind. Bleibt die Frage: Lichtschächte aus Kunststoff oder aus Beton? Beides hat Vor- und Nachteile. So dürften auf lange Sicht Lichtschächte aus Beton haltbarer sein. Auch bei großen und tiefen Schächten empfiehlt sich die Betonvariante. Das gilt ebenso, wenn oft schwere Fahrzeuge dicht am Schacht vorbeifahren.
Dank der Glasfaserverstärkung sind aber auch Kunststoffschächte mittlerweile äußerst robust und trotzen spitzen Steinen, Wurzeln oder Wühlmäusen. Dank ihrer gewölbten Form ist selbst der Druck des Erdreiches kein Problem. Wenn es an das Anschütten des montierten Schachtes geht, sollte man bei ihnen allerdings etwas behutsamer zu Werke gehen. Dabei ist es ratsam, ein Kies-Sand-Gemisch zu verwenden, das lagenweise eingebracht und dann verdichtet wird.
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