Für ein tolles Auf und Ab

Sie besteht aus mindestens drei Stufen und tagein und tagaus gehen wir darauf auf und ab: Richtig, die Rede ist von der guten alten Treppe. Als Innentreppen sind sie Teil des Innenausbaus. Man unterteilt sie gemeinhin in Geschosstreppen, Kellertreppen und Bodentreppen. Meist sind sie schon eingebaut, wenn man in seine Wohnung oder sein Haus einzieht.

Was aber tun, wenn man beispielsweise zwei übereinanderliegende, aber baulich getrennte Wohnungen zusammenlegen möchte? Was muss man beachten, wenn man den bisher unbenutzten Dachboden ausbauen und in Wohnraum umwandeln möchte? Oder ein Umbau ansteht, der die Änderung einer Innentreppe erfordert?

Gleiche Höhe: Beim Treppenbau ist es wichtig, dass alle Stufen die gleiche Höhe aufweisen. Foto: Ronald Patrick für ALAS

Die richtige Vorbereitung

Im Internet gibt es unzählige Webseiten, die bei der Planung einer Treppe helfen. Einen Fachmann für die Grob- und Detailplanung sollten Sie aber in jedem Fall zurate ziehen, sei es ein Architekt, Bauingenieur oder Treppenbauer. An der falschen Stelle gespart, kann ein Mangel an Erfahrung und Expertise schnell ins Geld gehen.

Nichtsdestotrotz kann man sich online auch als Laie gut in die Materie einarbeiten und beispielsweise die wichtigsten Bezeichnungen im Treppenbau kennenlernen. Begriffe wie: Austritt, Antritt, Treppenloch, Treppenauge, Lauflinie, Schrittmaß, Setzstufe, Austrittsbreite oder Steigungshöhe. So sind Sie gut vorbereitet und stellen sicher, dass alle Beteiligten immer wissen, wovon die Rede ist.

Steil hinunter: Je flacher der Winkel einer Treppe, desto einfacher und bequemer ist sie zu begehen. Foto: Ronald Patrick für ALAS

Genehmigung und Vorschriften

Je nachdem, was Sie vorhaben, kann es sein, dass Sie für Ihre Innentreppe eine Baugenehmigung brauchen. Wandeln Sie beispielsweise den Keller oder den Dachboden in Wohnraum um, ändert sich die Nutzung der Räume. Ändern sich die Fluchtwege, ist auch das ein Fall für das Bauamt. Die Statik ist ein weiterer wichtiger Faktor. Für jede neue Treppe muss die Standsicherheit nachgewiesen werden.

Die DIN 18065 ist die wichtigste Regel für die Maße von Treppen in Deutschland. Sie wird um die Landesbauordnungen ergänzt, die sich von Bundesland zu Bundesland leicht unterscheiden. In ihnen sind die Breite der Treppe, die Höhe des Geländers (tatsächlich sind Geländer ein Bestandteil in allen Landesbauordnungen) und ein Handlauf vorgeschrieben.

Gut geplant: Schon vor dem Bau einer Treppe kann man die Nutzung als Stauraum mitbedenken. Foto: Ronald Patrick für ALAS

Die eigene Treppe vorausschauend planen

Treppen gibt es schon seit Jahrtausenden und dementsprechend jede Menge Er- fahrungen, was eine sichere und bequeme Treppe ausmacht. Entscheidend ist, wie hoch man den Fuß heben muss (die Steigung der senkrechten Setzstufe) und wie viel Platz der Fuß auf der waagerechten Trittstufe hat (der Auftritt). 

Dieses „Steigungsverhältnis“ lässt sich nach drei Regeln berechnen: der Schrittmaßregel, der Bequemlichkeitsregel und der Sicher- heitsregel. Wenn man diese drei Regeln kombiniert, ergibt sich das gemeinhin als angenehm empfundene Steigungsverhältnis von 170 Millimeter Steigungshöhe und 290 Millimeter Auftrittstiefe.


Die Breite der Treppenstufe

Zudem sollte die Laufbreite mindestens 80 Zentimeter betragen, besser 90 oder 100 Zentimeter. So können zwei Personen problemlos aneinander vor- beilaufen. Ein weiterer Aspekt: Wird die Treppe zu eng geplant, lassen sich größere Gegenstände schlecht transportieren.


Sicheres Geländer und Schallschutz

Denken Sie auch an das Geländer: Dessen Stäbe dürfen höchstens zwölf Zentimeter voneinander entfernt sein, da Kinder sonst durchrutschen könnten.

Damit die Treppe nicht zum Störfaktor wird, müssen An- und Austritt von der Decke entkoppelt sein, sonst verteilt sich der Trittschall schnell durch das ganze Haus.


Den Experten fragen

Ein Architekt oder Ingenieur kann Ihnen sagen, ob die Treppe, die Sie im Kopf ha- ben, an der gewünschten Stelle tatsächlich gebaut werden kann. Das gilt insbesondere für eine neue Treppe, die zum Beispiel zwei bisher getrennte Geschosse verbinden soll. Denn dann muss eine geeignete Öffnung in die Decke geschnitten werden, was meist dazu führt, dass die Deckenlast mit einem Träger abgefangen werden muss.


Qual der Wahl

Beim Neubau werden die meisten Treppen aus Beton vor Ort gegossen oder als Betonfertigteil geliefert. Beim nachträglichen Einbau empfiehlt sich Holz oder Stahl als Material. Als Oberfläche für die Stufen steht eine Vielzahl von Materialien zur Auswahl: Ob Beton, Stein oder Fliesen, Holz, Stahl oder auch Glas – das Material Ihrer Wahl sollte auf jeden Fall trittsicher und rutschfest sein. All diese Aspekte zeigen: Für die Planung einer Treppe sollten Sie sich Zeit nehmen. So werden Sie sich später über einen bequemem Auf- und Abstieg freuen.


Schöne Stufen: So pflegen Sie Ihre Holztreppe

Eine Treppe kann man nicht einfach austauschen, wenn sie nicht mehr gut aussieht. Deshalb: pfleglich behandeln. Insbesondere Holztreppen benötigen deshalb eine regelmäßige Pflege. Vor allem Sand oder kleine Steine zerkratzen das Holz. Eine häufige Trockenreinigung mit dem Besen beugt dem vor.

Foto Header: Ronald Patrick für ALAS
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