Robuster Rasen
Die richtige Mischung macht’s. Beim Saatgut gibt es große Unterschiede – darauf müssen Sie beim Kauf achten:
Die Gestaltung eines pflegeleichten Gartens beginnt mit der Wahl der richtigen Rasensorte. Vom widerstandsfäthigen Sportrasen bis zum blühenden Kräuterrasen: Jede Rasensorte besteht aus mehreren zusammengemischten Gräserarten, dier sich in Bezug auf Wuchs, Trittverträglichkeit, Regeneration und Schnittverträglichkeit ergänzen. Im Discounter findet man besonders günstiges Saatgut, allerdings ist hier Vorsicht geboten: Es gibt für Rasensorten keine einheitlichen Standards bei Kennzeichnungen wie „pflegeleicht“ oder „robust“. Saatguthersteller können daher beliebige Sorten zusammenmischen, indem sie zum Beispiel Futtergras dazugeben und ihre Kreationen als „robusten Spielrasen“ verkaufen. Eine anfängliche Investition lohnt sich, denn minderwertige Gräsermischungen sorgen für kahle Löcher im Garten. Sprich: Wer anfangs Geld sparen will, macht sich doppelte Arbeit.
Doch wie findet man eine Qualitätsmischung, die einen dichten und gleichmäßigen Rasen gedeihen lässt? Eine gute Orientierung bietet die Bezeichnung RSM (Regelsaatgutmischung), die darauf hinweist, dass unabhängige Institutionen das Saatgut getestet haben und es tatsächlich dem beschriebenen Nutzungszweck entspricht. Außerdem gibt es bei der RSM-Zertifizierung strenge Kriterien in Bezug auf die Eigenschaften der enthaltenen Gräser. Bekannte Regelsaatgutmischungen sind beispielsweise Zierrasen (RSM 1), Gebrauchsrasen (RSM 2), Sportrasen (RSM 3) oder Golfrasen (RSM 4). Wer sich einen pflegeleichten Garten wünscht, greift am besten zur zweiten Kategorie „Gebrauchsrasen“. Die Rasenfläche breitet sich im satten Grün aus, ist enorm widerstandsfähig und wächst schnell wieder nach. Besonders beliebt in dieser Kategorie ist Spielrasen (RSM 2.3), weil weder das Fußballspielen der Kinder noch das Umherschieben von Gartenmöbeln dem Rasen schadet. Der Nachteil von Gebrauchsrasen besteht darin, dass in den Sommermonaten alle ein bis zwei Wochen gemäht werden muss.
Weniger Arbeitsaufwand hat man mit naturnahen Saatgutmischungen, die blühende Kräuter sprießen lassen. Diese Mischungen sind ideal für Gartenliebhaber, die sich einen naturnahen Garten ohne glatte Rasenfläche wünschen. Wer sich ein kleines Naturparadies erschaffen will, greift am besten zu Gebrauchsrasen mit Kräutern (RSM 2.4) oder einer Biotopmischung (RSM 8).Die Vorteile? Es summt und brummt im Garten! Blührasen braucht keinen Dünger und muss nur selten bewässert werden. Je nach gewünschter Optik kann man die Fläche das ganze Jahr sich selbst überlassen und im frühen Herbst alles abmähen.
Generell gilt bei der Sortenwahl: Mit einer Qualitätsmischung machen Sie alles richtig. Für ein gleichmäßiges Ergebnis sollten Sie den Beutel vor der Aussaat einmal gut durchmischen, da sich größere Samen am Boden ansammeln. Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat liegt zwischen Ende April und Oktober bei mindestens zehn Grad Celsius. Wer sich zudem das händische Gießen sparen möchte, setzt auf ein automatisches Bewässerungssystem für den Rasen und die Beete.
Unser Tipp: Die Planung
Wenn Sie Ihren Garten ganz neu anlegen, beginnen Sie zunächst mit der Einteilung von Beetflächen, Gartenwegen und Rasenflächen. Sobald die feste Struktur steht, können Sie die Beete bepflanzen und Wege anlegen. Erst danach sollten Sie die Rasensamen aussäen – also ganz zum Schluss.
Der richtige Rasen für schattige Orte
Gibt es in Ihrem Garten einen schattigen Bereich, den Sie mit grüner Rasenfläche verschönern wollen? Es gibt spezielle Saat mischungen, die mit wenig Sonnenlicht auskommen und trotz des feuchtwarmen Schatten bodens weniger anfällig für Moose sind. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Schattenrasen ist im Frühjahr, weil die umliegenden Bäume noch keine Blätter haben und die jungen Gräser besser wachsen. Übrigens: Schattenrasen ist zwar pflegeleicht, sollte aber nicht zu tief geschnitten werden. Bei den meisten Sorten liegt die Grenze bei sechs Zentimetern.
Nie wieder Rasen mähen
Sie sparen sich viel Arbeit, wenn Sie Ihren Garten von vornherein so anlegen, dass ein Mähroboter mit der Fläche zurechtkommt. Durch das häufige Schneiden bleibt der Rasen schön dicht und es wächst weniger Unkraut. Zwar ist die anfängliche Installation des Begrenzungskabels etwas mühsam, aber danach weiß der Roboter ganz genau, welchen Be reich er abfahren soll. Wichtig ist, dass der Mähroboter in geraden Bahnen fahren kann (z. B. auf einer rechteckigen Fläche) und es keine verwinkelten Ecken gibt. Tipp: Wenn Sie das Kabel hinter Rasen kantensteinen installieren, sorgt der Roboter für perfekt getrimmte Rasenkanten. Zudem entstehen keine wuchernden Ausläufer, die ins Beet hineinlaufen.
Was sprießt denn da in die Höhe?
Wünschen Sie sich bunt blühende Beete, haben aber wenig Zeit zum Umgraben, Stutzen, Gießen und Jäten? Entscheiden Sie sich bei der Planung für Gewächse, die nicht wuchern und nur wenig Aufmerksamkeit beanspruchen. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Sie einjährige Sommerblumen oder mehrjährige winterharte Stauden einsetzen. Bei einjährigen Pflanzen stirbt die Mutterpflanze nach der Blütezeit ab, wohingegen mehrjährige Pflanzen im Frühjahr immer wieder aufblühen. Wenn Sie die Wuchshöhe und den Platz im Beet anfangs mitbedenken, müssen Sie die Stauden nur einmal einsetzen und können sich jahrelang daran erfreuen. Optisch ansprechende Stauden, die mehrjährig und winterhart sind, gibt es in allen Formen und Farben. Große Exemplare sind etwa der Blaue Eisenhut mit einer Höhe bis zu 1,60 Meter, die bis zu zwei Meter hohe Goldrute und der Geißbart, der bis zu 1,50 Meter Höhe heranwächst.
Wer keine Lust aufs Unkrautjäten hat, setzt am besten Bodendecker ins Beet: Der Schatten verdrängt Unkräuter, weil das Licht zum Aufkeimen fehlt. Flache Staudengewächse sind dafür ideal geeignet: Mehrjährig und winterhart sind Balkan-Storchschnabel, Purpurglöckchen, Moos-Steinbrech, Kleines Immergrün und Gelbes Windröschen.
Diese Pflanzen, Hecken und Bäume versorgen sich (fast) von selbst:
Eibe
Das Nadelgehölz ist anspruchslos und robust, aber auch giftig. Wer seinen Garten mit einer immergrünen Nadelhecke verschönern möchte, muss nur einmal pro Jahr nachschneiden
Stechpalme
Im Spätsommer trägt die Stechpalme dekorative, aber giftige Beeren, die stacheligen Blätter sind ganz jährig wind- und frostfest. Es ist nur ein Formschnitt pro Jahr nötig.
Lavendelheide
Wegen ihrer glöckchenartigen Blüten trägt sie auch den Namen „Schattenglöckchen“. Sie hat einen dichten Wuchs und verträgt einen Schnitt nach der Blüte im Frühsommer.
Wacholder
Für locker formierte Hecken ist Wacholder ideal geeignet. Das Zypressengewächs sollte lediglich im Frühjahr vor dem Neuaustrieb einen Schnitt erhalten, um das Wachstum zu fördern.
Bäume einpflanzen: Welche Sorten sind geeignet?
Bäume machen das Leben im Garten noch schöner: Im Sommer können Sie eine Hängematte daran festbinden und den Schatten genießen, im Winter die Äste mit leuchtendem Weihnachts schmuck verzieren. Für „faule Gärtner“ sind Nadelbäume am besten geeignet, weil sie kein Laub abwerfen und keinen Schnitt benötigen (außer Formschnitte). Wenn Sie einen großzügigen Garten haben, können Sie eine Europäische Eibe oder eine Mädchenkiefer einsetzen, in kleinere Gärten passt auch eine Zwergkorktanne. Pflegeleichte Laubbäume sind Kugelahorn, Kugelrobinie, Rotnerviger Ahorn und Kugelginkgo. Vor dem Besuch im Gartencenter oder in der Baumschule sollten Sie sich allerdings genau überlegen, an welche Stelle der Baum gepflanzt werden soll (sonnig oder schattig, windig oder windstill) und wie viel Platz der Baum zum Wachsen hat. Auch die Beschaffenheit des Bodens ist wichtig und hilft bei der Auswahl: Wie hoch sind der Humusgehalt und der pH Wert? Einfache Bodenanalysen von landwirtschaftlichen Einrichtungen gibt es schon ab 20 Euro.
Urlaub auf der eigenen Terasse
Diese Terrassenböden sind besonders pflegeleicht und halten die nächsten Jahrzehnte.
Bei der Planung Ihrer neuen Terrasse haben Sie die Qual der Wahl: Es gibt verschiedene Materialien (Holz, Stein, Kies, Splitt, Beton etc.) und jede Menge optische Varianten in allen Preiskategorien. Gemütliche Gartenbesitzer sollten vor allem zwei Faktoren beachten: den Pflegeaufwand und die Haltbarkeit des Terrassenbodens. Beim Pflegeaufwand geht es nicht darum, heruntergefallene Kekskrümel zu beseitigen, sondern um witterungsbedingte Ablagerungen, Verfärbungen, festsitzenden Schmutz und Moosbildung. Entscheiden Sie sich daher für ein Material, das sich mit einem Hochdruckreinigerr säubern lässt, wie beispielsweise Stein oder Beton. So müssen Sie nur einmal im Jahr an die Reinigung denken – und die Terrasse sieht danach aus wie neu. Weniger geeignet ist WPC (ein Gemisch aus Kunststoff und Holz), denn es erfordert regelmäßige Pflege und lässt sich in den meisten Fällen nicht mit Hochdruck säubern; ebensol reißen bei Holzböden die empfindlichen Fasern auf. Auch die Reinigung von Kies und Splitt ist sehr zeitaufwendig, denn zwischen den Steinchen sprießt schnell Unkraut und es entsteht Grünbelag.
Neben dem Pflegeaufwand spielt die Haltbarkeit des Terrassenbodens eine wichtige Rolle: Je länger das Material durchhält, desto weniger Renovierungsarbeiten fallen an. Verzichten Sie lieber auf Materialien, die gegenüber Nässe und UV-Strahlung empfindlich sind. Es gibt beispielsweise Naturholzdielen, die bei falscher Pflege schon nach einigen Jahren ersetzt werden müssen. Im Gegensatz dazu halten sich Natursteine, Pflastersteine, Betonsteine sowie Außenfliesen aus Grob oder Feinkeramik meist über Jahrzehnte hinweg. Diese Materialien sind extrem robust und können nicht aufquellen oder bei zu viel Feuchtigkeit faulen. Zwar sind die Kosten und der Aufwand beim Verlegen höher, aber man spart sich langfristig viel Arbeit. Wünschen Sie sich unbedingt eine Holzoptik, haben aber keine Lust auf ein pflegebedürftiges Material? Mittlerweile gibt es täuschend echte Holzimitate aus Beton!
Unser Tipp: Gartenmöbel draußen stehen lassen
Sie müssen sich zukünftig nicht länger um das Einlagern von Gartenmöbeln kümmern. Es gibt beschichtete Möbel aus Aluminium und Edelstahl, die das ganze Jahr draußen stehen bleiben und der Kälte trotzen. Investieren Sie bei der Gartenplanung in hochwertiges Gartenmobiliar, das im Freien überwintern kann.
Der Weg ist das Ziel
Es ist gar nicht so schwer, einen pflegeleichten Gartenweg von der Hintertür zum Gartenhäuschen anzulegen. Quadratische Trittplatten aus Stein oder Beton sehen in symmetrischer Anordnung besonders schön aus und sind enorm pflegeleicht. Eine jährliche Säuberung mit dem Hochdruckreiniger reicht vollkommen aus. Mähroboter fahren über die Trittplatten einfach hinweg und gefallenes Laub lässt sich wegfegen. Das Verlegen geht ganz einfach: Heben Sie mit einem Spaten den viereckigen Bereich für die Platte aus (ein paar Zentimeter tiefer als die Plattendicke). Verdichten Sie den Unterboden mit einem Handstampfer und füllen Sie etwa drei Zentimeter Splitt oder Bausand in das Loch. Anschließend legen Sie die Trittplatte hinein, füllen die Ränder mit Erde auf und streuen Rasensaat rundherum aus. Fertig!
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