Die Sommer werden trockener und heißer. Na klar, Rekordtemperaturen und Trockenphasen gab es auch schon früher immer mal wieder. Doch ein Blick in die Statistik zeigt: In den vergangenen zehn Jahren haben sich diese Ereignisse gehäuft. Das hat Auswirkungen auf unsere Vegetation. Eine davon können viele Hausbesitzer im Hochsommer auf ihrem Grundstück beobachten: Der Rasen wird großflächig gelb und offenbart kahle Stellen. Wer da das sonnenverbrannte Gras wieder sprießen lassen will, muss mit viel Wasser nachhelfen, was angesichts der Wasserknappheit mancherorts aber alles andere als nachhaltig ist. Was also tun? Über Alternativen zum klassischen Rasen nachdenken! Mit geringem Aufwand können Sie diese Flächen ökologischer gestalten und fit für den Klimawandel machen.
Planen
Welche Flächen Ihres Rasens nutzen Sie eigentlich wie intensiv? Der Nutzungsgrad entscheidet über die Alternativen zu den klassischen Rasengräsern.
Zone 1 wird gelegentlich betreten. Begehbare Bodendecker bieten sich hier gut an.
Zone 2 wird intensiv genutzt. Hier ist ein robuster Trockenrasen eine gute Wahl.
Zone 3 wird nur ausnahmsweise betreten. Hier lassen sich z.B. Wildblumen pflanzen.
Die besten Alternativen zum Rasen
Blüten auf dem Rasen, muss das denn sein? Anhänger des englischen Rasens werden es nicht mögen, alle anderen freuen sich über die Farben, den größeren ökologischen Nutzen und den geringeren Pflegeaufwand.
Zone 1
Begehbare Bodendecker sind trittfest, können also eine gelegentliche Nutzung aus- halten. Um sie im Garten anzupflanzen, stellen Sie di Pflege des alten Rasens ein un füllen die kahlen Stellen mit einem der Bodendecker auf. In der Regel erobern sich diese mit der Zeit die Fläche. Für einen sofortigen Komplettumstieg muss der alte Rasen entfernt werden.
Sand-Thymian Thymus serpyllum
Für einen sandigen Boden ist dieser Bodendecker eine gute Wahl. Im Gegensatz zu anderen Sorten kriecht er am Boden entlang, duftet aber genauso gut wie andere Thymiane.
Scharfer Mauerpfeffer Sedum acre
Die Staude bildet viele schöne gelbe Blüten. Sie ist anspruchslos und wächst selbst dort, wo sonst nicht viel gedeiht. Achtung: Regelmäßiges Wässern und Düngen kann der Pflanze schaden
Römische Kamille Chamaemelum nobile
Wer lieblich duftende Gärten mag, für den könnte dieser Bodendecker aus dem Mittelmeerraum der richtige Rasenersatz sein. Ausläufer sollten regelmäßig abgestochen werden, da sich die Kamille gerne ausbreitet.
Teppichverbene Phyla nodiflor
Die Variante „Summer Pearls“ gedeiht auf fast jedem Boden und bildet bis zu einem Meter tiefe Wurzeln. Lange Trockenphasen sind daher kein Problem. Die Teppichverbene breitet sich sehr schnell aus.
Fiederpolster Leptinella squalida
Ihre Blüten sind eher unscheinbar, verbreiten aber den Duft von Honig! Optisch erinnert die Staudenpflanz aufgrund ihrer gefiederten Blätte
Zone 2
Für den intensiv genutzten Bereich ist Trockenrasen ideal. Der ist belastbar wie herkömmlicher Rasen und zapft aufgrund seiner langen Wurzeln tief liegenden feuchten Boden an. Anlegen lässt sich Trockenrasen mit einem Saatgut-Mix. Mindestens eine der Pflanzen,die hier zu sehen sind, sollte enthalten sein!
Zone 3
Nutzen Sie Flächen Ihres Rasens, die Sie so gut wie nie betreten, doch einfach anders! Unser Tipp: Legen Sie eine Wildblumenwiese an. Diese Pflanzen sind elativanspruchslos. So eine Wiese macht kaum Arbeit im Vergleich zu einem akkurat getrimmten Rasen.
Bienen werden Ihren neuen Garten lieben!
Beim klassischen Rasen werden alle Blüten im Ansatz abgemäht. Lassen Sie die hier gezeigten Alternativen blühen! Das lockt Bienen und andere Insekten an. Während der Blütezeit daher aufpassen, wohin Sie treten.
Fotos: Westend61 (1), Getty Images (2), Shutterstock (5); Illustrationen: C3 Visual Lab